Dienstag, 18. Mai 2010

"liebe vivian,seit zwei tagen wälze ich ihr buch\" bekommen wir ein gesundes baby\"? ich hatte am freitag einen termin zur fruchtwasseruntersuchung bzw. beratung und soll mich nun bis heute mittag entscheiden, ob ich dies machen lasse oder nicht. seit wochen quäle ich mich mit dieser entscheidung herum - leider sagt mir mein sogenantes bauchgefühl, auf das ich auch sonst immer höre alle halbe stunde etwas anderes. auf der einen seite macht mir die untersuchung selber weniger angst - aber die möglichkeit mein baby zu verlieren. auf der anderen seite hätte ich und mein partner sehr große probleme mit einem kind mit down syndrom klar zu kommen. ich dachte auch früher schon oft, wenn ich menschen mit dieser behinderung sah, hoffentlich passiert dir das nicht....es ist aber so, dass ich seit einigen jahren versucht habe schwanger zu werden und nun mit 40 jahren ist es soweit. nun stehe ich wirklich vor der schwierigsten entscheidung meines lebens...ich bin sonst eher ein mensch, der probleme aktiv angeht und auch mal genau hinsieht, wenn es auch weh tut und dinge zur sprache bringt. aber hier kann man ja abwägen wie man will, man kann immer zu den verlierern gehören... sowohl durch eine fehlgeburt, als auch durch ein behindertes kind. andererseits ist mir schon klar, dass man nicht alle risiken ausschließen oder abklären kann. ich habe auch die Übung mit den stühlen gemacht, eigentlich ging es mir mit dem stuhl der 16. woche besser...aber dann denk ich mir, diese ungewissheit bis oktober aushalten...das macht mich auch irgendwie wahnsinnig. wie gesagt, mir macht weniger die untersuchung angst, als die möglichkeit der fehlgeburt. ich weiß natürlich, dass sie mir auch keinen rat geben können, aber es hat gut getan, es mir von der seele zu schreiben.danke." eine Leserin per E-Mail (Name bekannt), 20.4.2009

Sonntag, 16. Mai 2010

Spätabtreibungen strenger geregelt


Der Bundestag hat der umstrittenen Praxis der Spätabtreibung engere Grenzen gesetzt. Ärzten wird eine Beratungspflicht auferlegt. Vor einer Abtreibung muss eine Bedenkzeit von drei Tagen liegen.

Berlin. "Nach einer von leisen Tönen geprägten Debatte hat der Bundestag gestern mit 326 gegen 234 Stimmen beschlossen, die umstrittene Praxis der Spätabtreibung künftig strenger zu regeln. Die wichtigsten Punkte: Zwischen der Diagnose, dass ein Kind behindert oder geschädigt zur Welt kommen könnte, und einer Spätabtreibung müssen künftig mindestens drei Tage Bedenkzeit liegen. Der behandelnde Arzt ist zudem verpflichtet, der werdenden Mutter eine Beratung anzubieten. Die Frau darf die Beratung ablehnen. Ein Mediziner, der es versäumt, ein solches Gespräch anzubieten, kann mit einer Strafe von bis zu 5000 Euro belegt werden. Die Befürworter des neuen Gesetzes kritisierten die bisherige Praxis der Spätabtreibung scharf. Im Fall einer Behinderung des Kindes im Mutterleib setze "zu oft ein Automatismus ein, dass Frauen zu einem Abbruch gedrängt werden", betonte Unionsfraktionsvize Ilse Falk (CDU). Die Befürworter wünschen sich auch mehr Zuspruch für das Leben Behinderter in unserer Gesellschaft. "Durch eine Bedenkzeit gibt es die Hoffnung, dass sich ein Fenster öffnet, Mut zu fassen, sich für das Kind zu entscheiden", betonte die stellvertretende SPD-Vorsitzende Andrea Nahles. Sie verteidigte auch die Pflicht des Arztes, eine Beratung anzubieten, gegen die Argumente jener, die "allein der Frau" die Entscheidung überlassen wollten: "Man darf Allein-Entscheiden nicht mit Allein-Lassen verwechseln." Quelle: Rheinische Post 14.05.2009